Hochbegabung als Teil von sich anzunehmen und sogar als Geschenk ansehen - geht das überhaupt? Lerne Deine Glaubenssätze kennen und mach Dich noch heute auf den Weg zu mehr Zufriedenheit.
HOCHBEGABT UND HOCHZUFRIEDEN – das ist der Claim von HIGHLY GIFTED.
Vielen Hochbegabten stellt sich beim Lesen aufgrund ihrer Erfahrungen und Erlebnisse sicherlich gleich die berechtigte Frage: „Geht das überhaupt?“
In den letzten Wochen haben mich etliche Nachrichten von Hochbegabten erreicht, die ungefähr folgende Inhalte hatten:
„Bemerkenswert, wie selbstsicher Du mit diesem Thema umgehst.“
„Super, dass Du das Thema mal aus einer ungewohnt positiven Perspektive darstellst.“
„Ich zähle eher zu der Gruppe ‚hochbegabt und unzufrieden’.“
All diese Rückmeldungen bestärken mich täglich darin, dass ich mit HIGHLY GIFTED auf dem richtigen Weg bin. Hochbegabung ist – auch wenn das in der Gesellschaft leider fast ausnahmslos so dargestellt wird – KEIN Fluch, sondern ein wunderbares Geschenk. Die Voraussetzung ist, dass man den Wert für sich ganz persönlich erkennt und aufhört, die Bremse zu drücken und sich selbst im Weg zu stehen.
In diesem Beitrag möchte ich gerne meine eigene Erfahrung teilen und aufzeigen, wie ich nach knapp 20 Jahren heute an einem Punkt angelangt bin, an dem ich mit meiner Hochbegabung als Teil von mir Frieden geschlossen habe. Am Ende des Beitrags habe ich noch ein kleines Geschenk für Dich.
# 1 Gedanken kreieren Wirklichkeit
Wenn wir auf die Welt kommen bringt jeder von uns zunächst einmal tiefste innere Zufriedenheit mit. Das Schwinden der Zufriedenheit hat in dem Moment seinen Ursprung, in dem sich unsere Gedanken einschalten, wir den Dingen um uns herum einen Namen geben und beginnen zu bewerten. Als Kind sind es die Erwachsenen um uns herum, die uns (meist negative) Glaubenssätze und Überzeugungen mit auf unseren Weg geben, die uns später im Verlauf unseres Lebens nicht förderlich sind. Die Art und Weise, wie wir über uns selbst denken, bestimmt unser Leben und unsere Realität. Da Hochbegabte sehr perfektionistisch und hochgradig selbstkritisch sind, gehen sie auch selbst noch im Erwachsenenalter sehr hart mit sich ins Gericht.
Hier ein paar beispielhafte Glaubenssätze, die besonders bei Hochbegabten in verschiedenen Ausprägungen vorhanden sind:
Ich bin nicht in Ordnung, so wie ich bin.
Ich habe keinen Platz auf dieser Welt, die ganze Welt ist gegen mich.
Ich muss mich anpassen, um akzeptiert zu werden.
Es mag vielleicht banal klingen, aber genau diese tief verankerten Glaubenssätze sind der größte Hebel, den wir für oder gegen uns nutzen können. Diese Überzeugungen schwingen in jeder Sekunde unseres Lebens mit. Als Menschen haben wir (im Vergleich zu Tieren) das Privileg, zwischen Reizund Reaktion unseren Verstand nutzen zu können. Wenn dieser nun aber von einer völlig verzerrten Selbstwahrnehmung gesteuert wird liegt es nicht fern, dass am Ende nichts Gutes dabei herauskommen kann, oder? Schauen wir uns gemeinsam diesen Teufelskreis noch etwas näher an.
Ich glaube, in dieser Darstellung kann man sehr gut sehen, dass unsere Glaubenssätze und Überzeugungen sich auf unser gesamtes Leben auswirken. Je nachdem, welche Gläser (Glaubenssätze) wir in unserer Brille haben deuten wir Situationen und Ereignisse. Durch diese ganz individuelle Deutung entstehen Emotionen und diese Emotionen bestimmen wiederum unser Verhalten.
Aufgabe: Definiere Deine Glaubenssätze neu!
Lege Stift und Zettel bereit und mache Dir Gedanken darüber, welche Glaubenssätze und inneren Überzeugungen Dein Leben bestimmen. Was denkst Du über Dich? Notiere alles, was Dir in den Sinn kommt. Wenn Du damit fertig bist, gehe jeden einzelnen Punkt noch einmal durch und frage Dich: Ist diese Überzeugung mir dienlich? Wie könnte ich stattdessen über mich denken und diesen Glaubenssatz in einen positiven umwandeln? Schreibe Dir anschließend Deine neuen Glaubenssätze auf einen extra Zettel und häng diesen Zettel an einen prominenten Platz in Deinem Zuhause. Stell in den nächsten Tagen sicher, dass Du Deine neuen Glaubenssätze immer wieder wiederholst. Schon nach kurzer Zeit wirst Du merken, wie sich Deine Sicht auf die Dinge wandelt und Du Dich auch in Situationen, auf die Du vielleicht keinen unmittelbaren Einfluss hast, einfach besser und zufriedener fühlst.
# 2 Die Welt gewinnen und Deine Seele verlieren
Diese Überschrift mag vielleicht hart klingen, spiegelt aber genau das wider, wonach Hochbegabte ihr Leben lang streben: trotz ihrer Andersartigkeit die Welt gewinnen. Was viele dann als grundlegende Unzufriedenheit wahrnehmen hat ihren Ursprung darin, dass sie bei diesem Vorhaben nach und nach ihre Seele, also die Verbindung zu sich selbst, vollkommen verlieren. Jeder Mensch möchte dazu gehören, sich in der Gesellschaft (ob nun im engeren oder weiteren Kreis) akzeptiert fühlen und die Anerkennung von anderen bekommen. Die Frage ist für mich nur: Will ich all das wirklich um jeden Preis?
Folgendes habe ich inzwischen gelernt:
1. Manche Menschen finden mich unsympathisch, weil ich so bin wie ich bin und meine Meinung vertrete. Diese Menschen tun das aber auch dann, wenn ich versuche jemand anders zu sein und meine Meinung nicht vertrete.
Fazit: Man kann, muss und wird nicht jedem gefallen. Das Wichtigste ist, zu sich selbst zu stehen und nach seiner ganz persönlichen, authentischen Wahrheit zu leben.
2. Nichts von dem, was andere Menschen tun, hat etwas mit mir zu tun. Sie tun es immer wegen sich selbst.
Fazit: Egal, ob ich für andere zu schnell, zu langsam, zu laut, zu leise, zu extrovertiert, zu introvertiert, zu anders, zu normal bin: ICH BIN GUT, SO WIE ICH BIN. Jeder Mensch hat seine eigenen Maßstäbe, handelt nach seinem eigenen besten Wissen und Gewissen und lebt in seiner eigenen Realität. Wir sollten es uns nicht anmaßen, diese fremden Wirklichkeiten und Meinungen auf uns selbst zu projizieren und sie uns anzueignen.
3. Ich bin völlig unabhängig vom Lob und der Kritik anderer.
Fazit: Wenn ich meinen Selbstwert stets durch die Bewertung von außen definiere, werde ich immer abhängig sein. Andere Menschen haben es in der Hand, ob ich mich gut oder schlecht fühle. Das soll nicht bedeuten, dass man Lob und Kritik nicht konstruktiv aufnehmen und prüfen sollte. Es geht lediglich darum, das eigene Selbstwertempfinden nicht davon abhängig zu machen.
# 3 Opfer-Identität
Hochbegabte bekommen oft schon von Kindheit an von ihrem Umfeld (Eltern, Lehrer, andere Kinder) suggeriert, dass etwas mit ihnen nicht stimmt – ganz unabhängig davon, ob die Hochbegabung bekannt ist oder nicht. Da dies auch im Erwachsenenalter (in Partnerschaften, im Job, im Freundeskreist) häufig kein Ende nimmt, beginnen Betroffene leider irgendwann, das Gesagte zu glauben. Durch diese andauernden Herabsetzungen der eigenen Person rutscht man irgendwann leicht in eine Opfer-Rolle ab und beginnt, sich selbst zu bemitleiden dafür, dass man ja so falsch und anders ist. Das hängt sehr eng damit zusammen, dass man die Verantwortung für sein Wohlbefinden und seinen Selbstwert auf andere Menschen abwälzt und diesen „Bösen“ die Schuld dafür gibt, dass das eigene Leben so verquere Bahnen nimmt.
Stelle Dir einmal die Frage: Wer bestimmt in Deinem Leben über dein Denken, Fühlen und Handeln und über das, was Dir widerfährt? Sind es wirklich die anderen?
Nur wenn man bereit ist, das eigene Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und sich von dem zu lösen, was andere „einem andauernd antun“, kann man aus dieser Rolle wieder entkommen und diese ungünstige Abhängigkeit beenden.
# 4 Ewiges Perfektionsstreben
Nahezu alle Hochbegabten streben in allem, was sie tun, nach Perfektion. Dies ist sicherlich ein Stück weit ihrer Persönlichkeit geschuldet. Vielleicht geht es aber auch in gewisser Weise darum, keine Angriffsfläche zu bieten? Oder das Motiv ist unter anderem, Langeweile zu vermeiden, weil „halb perfekte“ Ergebnisse ja noch schneller zu erzielen sind?
Da dieser überzogene Anspruch auch oft auf andere projiziert wird, kommt es häufig zu Konflikten und die Lebensfreude kommt nicht selten zu kurz. Dieses ständige Streben nach Perfektion kann auch in Stress ausarten – nicht nur für Hochbegabte selbst, sondern auch für ihr Umfeld.
Warum tut man sich all das freiwillig an? Natürlich ist das Perfekte immer erstrebenswert. Wenn man aber merkt, dass die Bestrebungen beginnen, an den eigenen Kräften zu zehren und der Freude und Leichtigkeit im Leben Abbruch tun, sollte man sich einmal die Frage stellen: Ist „gut“ nicht ausnahmsweise einmal gut genug?
Fazit
All diese Erkenntnisse kommen natürlich nicht von heute auf morgen und auch die tägliche Umsetzung ist ein andauernder Prozess. Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar wertvolle Denkanstöße geben.
Als kleines Geschenk für Dich habe ich hier die aus meiner Sicht wichtigsten positiven Affirmationen für Hochbegabte zusammengestellt. Suche Dir aus, was Du am dringendsten brauchst, schneide es aus und platziere es dort, wo Du es regelmäßig sehen kannst.
Wenn Du dich mit Gleichgesinnten austauschen möchtest, komm gerne in die HIGHLY GIFTED – Facebook-Gruppe.
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